Wie alt ist denn Dein Baby?
die ersten drei Monate konnte ich mich auch kaum trennen, aber irgendwann fiel mir einfach die Decke auf den Kopf. Ich habe 3,5 Monate nach der Geburt wieder mit Sport in einem Studio bei uns auf der anderen Straßenseite angefangen und Papa war alleine mit dem Knirps. Hatte anfangs immer mein Handy dabei, bis ich merkte, dass mein Mann mich eh nie anrief ;-)
Er hatte alles im Griff und das gab mir Sicherheit. Als mein Sohn ca. 4 Monate alt war, bin ich zum 1. Mal wieder mit einer Freundin abends weggegangen. Zwar nur für ein paar Stündchen, aber es tat soooooooooo gut.
Je älter mein Sohn wurde, umso unproblematischer wurde es. Seine erste Übernachtung bei den Großeltern (da war er ca. 5 o. 6 Monate althat mir natürlich auch Herzklopfen bereitet, aber unser Sohn hat früh durchgeschlafen und es gab daher keine Probleme. Er hat sowas immer gut mitgemacht und man wird lockerer mit der Zeit. Wir lassen ihn zwar nicht jedes WE dort übernachten, aber wenn wir keine Betreuung für ihn finden, wechseln wir uns untereinander einfach ab. Mal geht er raus mit seinen Kumpels, mal ich mit meinen Mädels. Das muss nicht immer Feiern sein. Es kann auch mal ein Wellness-Tag mit der Freundin sein mit Sauna und Massage oder ein Kinoabend. Oder meine beste Freundin kommt zu uns nach Hause, ich bringe meinen Sohn ins Bett, sie hält Wache auf unserer Couch und mein Mann und ich machen uns einen schönen Abend. Man hat - anders als früher - heutzutage doch eh immer ein Telefon dabei, wenn mal was sein sollte, aber was soll denn groß passieren????
Ich persönlich finde es total wichtig, nicht nur als Mutter zu agieren, sondern auch weitherin Frau sein zu dürfen. Ich brauche diesen Ausgleich zwischendurch einfach. Mal andere Gesprächsthemen als Baby/Kleinkind. Und nur wenn ich mit mir im Reinen bin und glücklich bin, überträgt sich das auf mein Kind.
Unser Sohn ist ziemlich entspannt und für ihn spielt es keine Rolle, ob Papa oder Mama ihn abends ins Bett bringt.
Wenn unser Sohn bei den Großeltern übernachtet, habe ich auch zwischendurch Gedanken wie "gehts ihm gut, schläft er usw....", das ist völlig normal, aber wenn ich ihn am nächsten Tag abhole und sehe, wie relaxt er dort im Wohnzimmer sitzt und spielt, bin ich wieder beruhigt und weiß, dass ich mir eigentlich keine Sorgen machen müsste.
Unser Sohn ist eigentlich sehr aufgeschlossen und immer nur dann Mama-Kind, wenn ihm was fehlt. Ansonsten macht er alles mit. Seit er 1 Jahr alt ist, gehe ich wieder halbtags arbeiten. Wir haben für die EIngewöhnung bei der Tagesmutter ganze 3 Tage benötigt. Jetzt ist er schon seit knapp 4 Monaten dort und es gab noch NIE Probleme. Er hat noch nie geweint, wenn ich ihn dort abgebe, sondern flitzt dort morgens direkt ins Wohnzimmer und begrüßt die anderen zwei Betreuungskinder und fängt sofort an zu spielen.
Was die Betreuung anging, war ich diejenige, die loslassen lernen musste ;-)
Ich kenne aber auch Mütter, deren Söhne heute mit knapp 16 Monaten noch nie irgendwo übernachtet haben und ihr gesamtes Leben 24h am Tag mit der Mutter verbracht haben. Oft sind es dann aber auch Kinder, die durch ihre klammernden Mütter selbst klammern und weinen, sobald die Mutter den Raum verlässt.
Aber tut man seinem Kind damit wirklich einen Gefallen, wenn man zu sehr gluckt? Ich bezweifele das.
Ich habe für mich gelernt, dass es weder Kind noch mir schadet, alles etwas lockerer zu sehen. Und was man vorlebt, kommt irgendwie zurück.
LG
Sandra