Ich wuerde euch gerne von meiner ersten Erfahrung bezueglich des Stillens erzaehlen und mich ueber Meinungen zu diesem Thema freuen.
Vor zwei Wochen habe ich mein erstes Kind zur Welt gebracht und fuer mich war klar, dass ich stillen wuerde. Leider stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass mein Kleiner nicht richtig saugt. Er baut keinen Unterdruck auf, so dass die Milch nicht fliessen kann. Nach ca. einer Woche habe ich erfahren, dass die Zunge ein wenig zu kurz ist und er einen leichten Hohlgaumen hat und dies der Grund fuer den fehlenden Unterdruck ist. Meine Brustwarze muesste an die 5 Zentimeter lang sein, dass er diesen Druck aufbauen koennte. Auch mit einem Stillhuetchen klappt es nicht.
Nun zum Thema bzw. zur Wahl meiner Ueberschrift: Die Tage im Krankenhaus waren voll und ganz darauf fixiert uns zum Stillen zu animieren. Fuenf unterschiedliche Schwestern drueckten sowohl an meiner Brust als auch an meinem Kleinen dermassen rum, dass ich blaue Flecke hatte und er vor Schmerz geschrien hat. Die genaue Ursache habe ich erst spaeter in einer Stillambulanz erfahren, aber auch hier lief alles nur aur das Stillen hinaus.
Momentan pumpe ich ab und gebe ihm per Flaeschen die Muttermilch.
Alle reden auf mich ein, dass ich es ja weiter versuchen soll, aber das Stillprozedere ist fuer mich als auch fuer meinen Sohn der totale Horror! Er schreit wenn ich ihn anlege und es kommt einfach nichts! Es hat ja auch alles einen anatomischen Grund. Warum also wird immer weiter auf mich eingeredet, dass ich es weiter versuchen soll? Selbst Freunde und Verwandte schwaermen mir staendig vor, wie toll und praktisch doch das Stillen ist und ich ja nicht aufgeben soll. Komme mir dabei vor, als wuerde man einem Beiamputierten vom Laufen erzaehlen.
Im "Stillbuch" von Hannah Lohtrop hatte ich gelesen, dass es Frauen vor einigen Jahren extrem schwer gemacht wurde, wenn sie stillen wollten, sie wurden sogar beleidigt und angefeindet. Mittlerweile empfinde ich es aehnlich, nur umgekehrt...
Gruss
kratzamkopp