Hallo Minimietz
erstmal Kompliment, dass Du Dich so ins Zeug legst, um voll stillen zu koennen.
Ich habe meine beiden Jungs gestillt und hatte jedesmal den Vorsatz, vor dem 6. Monat keinen Tropfen Zusatznahrung ueber ihre Lippen kommen zu lassen, weil ich von den Vorteilen des Stillens fuer Baby und Mami vollkommen ueberzeugt bin. Das Leben laeuft aber oft nicht nach Plan, und da mein Grosser wegen seiner persistierenden Neugeborenen-Gelbsucht schlecht zunahm, die Hebamme und der Kinderarzt mich bequatschten zuzufuettern, gab ich schliesslich nach und er bekam mit 8 Wochen abends ein Flaeschchen Pre (ca. 75ml, erst nach dem Stillen).
Rueckblickend wuenschte ich, ich haette auf meiner Ueberzeugung bestanden, denn dass die 75ml tatsaechlich fuer die folgende Gewichtssteigerung verantwortlich gewesen sind, wage ich zu bezweifeln...
Nunja, ich habe ihn trotzdem gestillt, bis er 14 Monate alt war und habe jede Minute genossen.
Bei meinem Kleinen nun hatte ich mir geschworen, mir selbst mehr zu vertrauen und auf keinen Fall Pre zu geben, wenn es irgendwie vermeidbar waere. Und weisst Du was? Wegen meiner Gestations-Diabetes hatte mein Kleiner direkt nach der Entbindung sehr niedrige Blutzuckerwerte, Kolostrum schien nicht zu reichen, um sein Level zu stabilisieren. Wieder Pre... ich war am Boden zerstoert, wuetend auf meinen Koerper, auf die Aerzte... ich habe mich danach aber trotzdem reingehaengt, blutende Brustwarzen und schmerzende Brueste ignoriert und meinen Sohn fast 6 Monate voll gestillt. Life is a b**ch !!!
Deine Geschichte erinnert mich sehr an die erste Zeit mit meinem Grossen. NATUERLICH ist es wichtig, dass Dein Kleines gut zunimmt, aber weisst Du was? Selbst wenn die Zunahme nicht so rapide ist, oder das Gewicht mal ein paar tage stagniert, wuerde ich mir diesmal nicht reinreden lassen. Wenn auch nach einer Woche keine Zunahme oder sogar eine Abnahme erfolgt- gut, vielleicht ist Zufuettern dann vielleicht wirklich nicht zu vermeiden. Aber sonst? Ich habe Zutrauen in die Faehigkeit einer Mama, ihr Baby zu ernaehren. Das hat seit tausenden von Jahren funktioniert, Pre- Nahrung gibt es doch erst seit ca. 50 Jahren...
Uebrigens (ganz wichtig): was Du pumpst, ist viel weniger, als Dein Baby aus Deiner Brust "herausholen" kann. Und bis sich Dein Angebot auf den Bedarf Deiner Tochter eingestellt hat, kann eine Weile dauern. 3 Tage ist da wirklich nicht viel. Ich erinnere mich, dass mein Sohn erst nach ca. 8 Wochen voelleig zufrieden nach der Fuetterung war. Davor haette er moeglicherweise mehr getrunken. Und war trotzdem ein voellig altersgemaess entwickeltes Baby.
ich kann Dich verstehen und halte DeineTraurigkeit auch nicht fuer einen Ausdruck von uebertriebenem Perfektionismus. Ich kann Dir nur raten, Dich nicht nur an Deine Hebamme zu wenden, sondern Dir eine Stillberaterin zu suchen. Oder Dich an die LaLecheLeague zu wenden, die Dir online oder telefonisch zu Seite stehen kann.
Alles Liebe fuer Dich. Ich wuensche Dir, dass Du Deinen eigenen Weg in der Stillbeziehung mit Deinem Kind gehst. DU must Dich wohlfuehlen und DU entscheidest ob Du stillst oder zufuetterst. Beides ist ok!!!!!!!
Dh