Hallo ihr Lieben,
ich muss meinen Kummer einfach mal loswerden...
Ich bin vor 5 Monaten Mama geworden.
Von dem Vater des Kindes habe ich mich noch während der SS getrennt, da er sich einen Dreck um mich gekümmert hat. Dennoch versprach er, immer für seinen Sohn dazusein.
Einerseits war die SS eine total tolle Erfahrung, manchmal vermisse ich meinen kugelrunden Bauch sogar. Andersherum war es psychisch aber die reinste Hölle für mich.
Total allein, völlig auf mich gestellt.
Ich bin ein absoluter Beziehungsmensch und total Liebe bedürftig. Doch leider hatte ich wieder mal nur Pech :(
Rund 3 Monate vor ET begann ein intensiverer Kontakt zum Mitbewohner und Kumpel des Kindsvaters.
Er hat sich rührend um mich gekümmert und irgendwann sagte er mir, er habe sich in mich verliebt...
Da wir beide nicht wussten, wie der Kindsvater (der definitiv keine Gefühle mehr für mich hat und anderweitig Interesse hat) reagiert, haben wir unsere "Beziehung" erstmal geheim gehalten. Vor 2 Wochen sagte mein Freund dann, dass er ihm nun von uns erzählen will, da er offiziell mit mir zusammen sein möchte. Und das Drama nahm seinen Lauf: Ich habe Drohungen vom Kindsvater bekommen, wir hätten ihn hintergangen und setzte meinem Freund die Pistole auf die Brust: entweder ihr trennt euch oder ich kündige dir die Freundschaft und ziehe aus!!
Ich bekam lediglich eine Nachricht per Whatsapp: es ist besser, wenn wir uns nicht mehr sehen und den Kontakt abbrechen. Mir ist klar geworden, dass ich riesen Scheisse gebaut habe!! Es tut mir Leid, aber ich kann nicht anders.
Prompt hat er mich auch blockiert!
Um ehrlich zu sein, verstehe ich die Welt nicht mehr.
Wieso hat der Kindsvater ein Problem damit, dass wir zusammen sein möchten und wieso zieht mein "Freund" nun den Schwanz ein? Wir hatten eine verdammt tolle Zeit, ich kann mir nicht vorstellen, dass all das nicht echt war, schliesslich wollte ers offiziell machen.
Ich wohne 50km von beiden entfernt, der Kindsvater hat sich in diesem Jahr ganze zwei Male hier blicken lassen um seinen Sohn zu sehen, das wars. Er hat kein Interesse an seinem Kind und auch ich bin ihm völlig egal.
Und nun nimmt er mir auch noch den Menschen, der in den letzten Monaten mein größter Halt war...Irgendwie habe ich gefürchtet, dass ich gegen zwanzig Jahre Freundschaft und einer Männer-WG keine Chance habe, trotzdem habe ich gehofft.
Mir gehts schlecht, weil ich mich nach ihm sehne, weil ich mich zeitweise überfordert fühle, weil ich einfach mal Zeit für mich ohne Kind möchte...Doch es gibt Niemanden, der mir den Kleinen mal abnehmen kann...
Ich bin sozial auch völlig isoliert seit der SS.
Früher hatte ich viele Leute um mich, mittlerweile beschränkt sich mein Freundeskreis auf 2 Freundinnen, von denen eine weit weg wohnt und einen Freund...
Hier in der Stadt gibt es kaum Möglichkeiten bzw. keinerlei Angebote für Alleinerziehende. Mit den Müttern aus dem Geburtsvorbereitungs-/Rückbildungskurs bin ich nicht auf einer Wellenlänge, zumal ausnahmslos jede von ihnen glücklich verheiratet ist.
Ich fange bald wieder an zu arbeiten, komme aus der Bürobranche. Auch hier habe ich lediglich eine Kollegin. Also auch keinerlei Möglichkeiten, neue Leute kennenzulernen.
Zeitweise wünschte ich, ich hätte den Kindsvater nie kennengelernt, obwohl ich meinen Sohn natürlich nicht mehr hergeben will. Aber ich bin nun mal keine Frau, die ihre Erfüllung in der Mutterrolle oder Karriere findet.
Ich bin auch nicht zwanghaft auf der Suche nach einem Partner. Schliesslich habe auch ich meine Ansprüche und gebe mich nicht mit irgendwem zufrieden, nur um nicht allein zu sein...Meine Situation kommt mir total aussichtslos vor... Alles dreht sich nur noch um Windeln, Babybrei und schlaflose Nächte. Manchmal bin ich nicht mal in der Lage, den Haushalt zu schmeissen. Warum auch? Es kommt mir teilweise so sinnlos vor.
Der ganze Stress (emotional und auch durch das Baby) hat sich mittlerweile auch gesundheitlich ausgewirkt und schlägt mir tierisch auf den Magen.
Ich vermisse dieses Gefühl umsorgt und geliebt zu werden, abends im Bett zu liegen und in den Arm genommen zu werden. Als Mutter muss ich nun Stärke zeigen, dabei brauch auch ich das, einfach mal schwach sein zu dürfen und mich beschützt und geliebt zu fühlen.
Ich habe das Gefügl, seit über einem Jahr in einem Teufelskreis aus Einsamkeit und auf sich allein gestellt sein zu stecken, aus dem ich nur zu gern ausbrechen würde. Denn dauerhaft halte ich es nicht aus und habe echt Schiss, in eine ernste Depression zu verfallen.
Nur sehe ich keine Möglichkeit, etwas an meiner Situation zu ändern. Ich habe sogar schon im Internet inseriert, dass ich hier in der Stadt auf der Suche nach Gleichgesinnten bin; nichts kam...
Ich hoffe, ihr habt Tips oder jemand von euch hat eine ähnliche Erfahrung gemacht und mag sich austauschen?!
Beste Grüße ML