Hallo zusammen,
in letzter Zeit mache ich mir komische Gedanken. :bete: Ich habe meinen allgemeinen "Konsum an modernen Medien" drastisch reduziert, nicht weil ich mich dazu zwinge, sondern weil es mich nur noch nervt. Dauerbeschallung, Geflacker, Getöse, immer "aktuell" was grad der hinterletzte Depp bei Facebook postet usw.
Ganz speziell verabscheue ich diese E-books! :beurk: Ich liebe Bücher, richtige Bücher, ich liebe die Ruhe, die Bücher in ihrer Form, jede einzelne Seite, unabhängig von jeglichem "Strom", ganz einfach und seit ewigen Jahren gleich! :love: Ich liebe es, wie meine "Schätze" in ihrem realen Regal in meiner Wohnung stehen. Ich hätte am liebsten eine eigene Bibliothek, in der ich Stunden um Stunden stöbern und lesen kann. Ich finde auch alte Bücher so toll, wie sie riechen und aussehen, wie sie schon vom "äußeren Erscheinungsbild" ihre eigene Geschichte erzählen.
Genug Geplapper :rigole: Mir macht diese ganze Entwicklung sogar igendwie "Angst". Meint ihr, dass Bücher auch bald der Vergangenheit angehören bzw. absoluten Seltenheitsstatus bekommen, so wie z.B. Briefe? Ich liebe auch Briefe so sehr, aber wer schreibt sowas schon noch? Klar gehen SMS, E-mail etc. einfach schneller und sind auch in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken, aber so ein handschriftlicher Brief strahlt soviel Wertdchätzung aus und soviel Mühe. All diese Dinge nehmen uns doch irgendwie auch den Sinn und den Wert eines Gesprächs. Wie viele Leute sind schlichtweg unfähig sich seinem gegenüber mitzuteilen? Wie schnell schreibt mal beleidigende Worte, weil man ja den nötigen Abstand hat und die Reaktion nicht unmittelbar erleben muss/kann! Wie oft befinden sich im Geschriebenen Missverständnisse, die man mit jedem Wort nur schlimmer macht, weil jeder nur das liest, was man gerade für richtig hält. Wie oft steht der Fernseher/ Computer im Vordergrund und Beziehungen gehen kaputt, weil die Unfähigkeit miteinander zu reden so Überhand nimmt, dass man sich nurmehr über das TV Programm austauscht.
Auch diese "Zockerei" macht mich wahnsinnig. Ich kenne so viele Paare bei denen es ein belastender Faktor ist, so auch oft in meiner Ehe. Wie oft wir darüber diskutieren, dass wir einfach mal am Abend gemeinsam sitzen und reden. Mir wird jeden Tag, den ich Abstand von diesen Dingen nehme bewusster, was die modernen Medien eigentliche anrichten, wie sie einen Menschen verändern können, wie sie jegliches soziales Verhalten beeinflussen und in seinen tiefsten Wurzeln verletzen. Auch auf Arbeit, wir sind derart unfähig ohne die Technik, wenn mal ein Stromausfall wäre, könnten wir alle einpacken und heim gehen.
Und das Schlimmste, unsere Kinder wachsen darin auf, für sie ist es normal. Ich finde es unendlich traurig, dass das "einfache" Leben nur noch öde zu sein scheint, weil man gar nicht mehr weiß, was man mit seiner Zeit "ohne moderne Medien" anfangen soll.
Vielleicht hab ich ne Macke, aber ja, ich verfluche diese Dinge mehr und mehr. Nicht das ich darauf verzichten will, ich hab auch ein Iphone, einen Laptop, nen riesen Fernseher usw., aber irgendwie widert micht vieles nur noch an. Fernseher kann man eh nicht mehr wirklich schauen ohne das einem das Mittagessen wieder hoch kommt oder man sich pausenlos fremdschämen muss, Facebook ist das Böse und diese kranke Zockerei der stinkende Abgrund in eine Güllegrube...
Klar gibt es auch viel Positives, aber im Moment und seit Wochen hab ich eine unglaubliche Abneigung, vllt auch, weil ich seit kurzem wieder ausschließlich lese und merke wie wunderbar diese Ruhe von den ganzen Eindrücken des Tagen ist.
Was meint ihr dazu? Schreibt mal (gern auch so durcheinander wie ich) eure Gedanken auf. Das würde mich ehrlich mal interessieren.
Liebe Grüße