Selbstverständlich
Hat niemand das recht, die Gefühle eines ungeborenen zu beschreiben.
Aber was wäre gewesen, hätte man das gedicht etwas umgeschrieben und das zb. Aus der sicbt einer frau geschrieben, der es nicht vergönnt ist, ein kind zu bekommen? Oder wenn ich eines schreibe über die gedanken lea-sophies, die kürzlich verstarb? Haben wir nicht alle schpn versucht, darüber nachzudenken, wie es der kleinen wohl ergangen muss?
Auch ich stehe dem gedicht skeptisch gegenüber, aber das recht aus der sicht eines anderen zu schreiben in einer bestimmten situation, das nimmt sich jeder autor.
Und ich bin mir sicher, dass die person, die das schrieb, nicht unbedingt den frauen ein schlechtes gewissen machen wollte, die es aus einer vertretbareren Situation aus tat.
Es gibt ein wunderschön trauriges lied einer -mir- unbekannten sängerin, die über die gedanken einer mutter schreibt, die ihr kind in die babyklappe gab. Gut - sie hatte die Inspiration aus einem bei einem baby gefundenen brief. Dennoch - sie machte ihren song draus.
Ich meine, bitte nicht falsch verstehen, wir wissen doch auch nichts über die Umstände des textes. Vllt wars ein junges mädchen, das gezwungen wurde, sich gegen ihr kind zu entscheiden. Vllt sogar ein mann, der es von seiner (ex)Freundin erfahren hat. Oder eine Mutter von ihrer Tochter und es nicht begreift. Oder ein anderes Kind, das Jahre später erfährt, es hätte noch ein Geschwisterchen gehabt.
Die einen lesen drüber und lesen nur oberflächlichen pseudo-Gefühlskram, andere erwischt es hart, weil sie sich jedes Wort einbrennen.
Ich gewann mal einen Preis, als ich aus der Sicht eines erfrierenden Obdachlosen schrieb, dem noch eine letzte angehme Illusion geschenkt wurde, bevor er seine Augen für immer schloss.
Hatte ich ein Recht dazu? Ich war noch nie obdachlos, alt und fror mich zu Tode. Aber ich schrieb es, mir kam dieser Gedanke und der fand zu Blatt.