Mit Sicherheit ist dieses Thema hier schon sehr oft diskutiert und angeschnitten worden, trotzdem möchte ich es gern noch einmal anreisen, weil ja letztlich jeder Fall spezifisch ist.
Ich bin 24 und stehe kurz vorm Ende meines Studiums (02/2013) Vor einer Woche habe ich von meiner Schwangerschaft erfahren und bin aus allen Wolken gefallen...wie kann das gehen mit Pille? Ich habe immer noch damit zu kämpfen, das alles für wahrhaftig und real zu befinden...Es fällt mir schwer meine Gedanken in Worte zu fassen, weil alles so verschleiert wirkt...
Der "Papa" des kleinen Wurms lebt seit 3 Monaten über 300 km entfernt von mir, weil er dort seine Firma aufgebaut hat. Wir führen in der Hinsicht noch nicht mal eine wirklich feste Beziehung, also keiner von uns beiden hat dies zumindest je ausgesprochen, da wir uns auch erst seit September letzten Jahres kennen, aber wegen der Distanz und dem Stress der Vorbereitung für die Firmengründung, war einfach sehr wenig Zeit, die wir für uns nutzen konnten um das so präzise sagen zu können. Ich hab die letzten 2 Monate fast durchgängig bei ihm verbracht und es war schön und hat funktioniert...Diese Schwangerschaft verändert mit einem mal alles und ich hab das Gefühl, egal wie ich mich bezüglich des Babys entscheiden würde, dass die Entscheidung falsch wäre.
Er weiß bereits über die Schwangerschaft bescheid...Ich wollte das eigentlich unter keinen Umständen am Telefon aufklären, aber da ich erst Anfang nächste Woche wieder zu ihm fahre, wäre ich in der Zeit wahnsinnig geworden, ganz abgesehen von der Horror- Autofahrt, die mich wohl möglich erwartet hätte. Seine Reaktion war zum Glück nicht in dem Ausmaß, wie ich es mir am schlimmsten vorher ausgemalt habe. 5 Minuten Stille am Telefon... verständlich, ging mir nicht anders! Aber danach wirkte er halbwegs gefasst...er fragte mich ob ich ihn wirklich sehr mag, worauf ich antwortete natürlich und wissen wollte wieso er danach fragt. Seine Antwort darauf war, dann mach es weg... erst war ich geschockt...seit dem scheint seine Entscheidung festzustehen...auch ich war mir bis gestern fast sicher, dass es nicht funktionieren kann mit einem Kind...Wir waren uns quasi schon so gut wie einig...heute sehe ich das schon ein wenig anders und ich glaube so langsam fange ich an zu realisieren, was hier passiert ist. Ich war bereits bei einer Schwangerschaftskonfliktberatu ng, weil mir der Arzt das empfohlen hat... seitdem drängt er mich schon ein wenig, zumindest fühlt es sich so an, jeden Tag fragt er, ob ich denn bei der Krankenkasse angerufen hab, wegen der Kostenübernahme und ob ich mir schon Gedanken gemacht habe, wo ich den Eingriff nun machen lassen will... Das schnürt mir die Kehle zu und ich bekomme kaum ein Wort raus, wenn er damit anfängt.Wir haben bisher nur am Telefon sprechen können und das ist nicht sonderlich ideal, in knapp einer Woche stehen wir uns gegenüber und ich habe die leise Hoffnung, dass wir in Ruhe sprechen können. Er ist in seiner Haltung so unheimlich rational und ich weiß nicht warum...hat er angst??? ER hat auch gemeint, das würde nicht gehen mit dem Kind, weil er dann seine Firma aufgeben müsste, was ich absolut nicht verstehe,weil es ja nicht so wäre und dass wir gern in ein paar Jahren darüber sprechen können,...sicherlich ist mir bewusst, dass er kaum Zeit hätte, selbst wenn er wöllte aber das würde ich in Kauf nehmen, denn das geht auch vorbei.
Ich würde gern noch so viel schreiben, aber es fällt mir wie gesagt unglaublich schwer, meine Gedanken in Worte zu formulieren...
Ich würde das gern so stehen lassen und vielleicht gibt es ja jemand, der sich dazu äußern möchte...wobei ich vorab gleich sagen will, dass ich damit keine pro und kontra Diskussion, bezüglich des Themas Schwangerschaftsabbruch auslösen möchte...
liebe grüße