Über das nahegelegenste Krankenhaus
weiß man immer die schlimmsten Geschichten. Das ist echt so!
Hier fahren Mütter 50km zum Gebären, weil sie von der ortsansässigen Klinik zu viel Schlechtes gehört haben. Der Tourismus findet aber auch in die umgekehrte Richtung statt!
Das darf man nicht vergessen!
Deine persönlichen Erfahrungen sind natürlich auch nicht prall und wahrscheinlich hätte ich da auch ein ungutes Gefühl. Aber du bist doch eigentlich ein "mündiger" Patient. Manchmal muss man leider extremst den Mund aufmachen. Mich hat man auch schon mit Paracetamol nach Hause geschickt als ich mich nachts wegen Ohrenschmerzen in die Klinik quälte. Der kannte meine Vorgeschichte nicht und ich war zu kaputt, um sie ihm zu erzählen oder mich auf die Hinterbeine zu stellen. Ein zweites Mal passiert mir das aber nicht mehr. Jeder stellt irgendwann mal fest, dass es eben keine Halbgötter in weiß sind, die alles immer perfekt machen. Man muss sich oftmals für sich selbst einsetzen. Ich finde das nicht einmal erschreckend, sondern die Arzt-Patient-Ebene ist einfach auch eine "Service-Angelegenheit". So wie ein Verkäufer nicht immer gleich erkennt, was dein eigentlicher Klamottenstil ist, so kann das auch kein Arzt sofort wissen. Toll, wenn die Chemie von Anfang an stimmt, aber das kann man nicht erwarten, denn das ist eher der Ausnahmefall.
Klar, fällt einem schwer, wenn man schon ziemlich am Ende ist, aber dazu hat man ja meist auch noch den Mann dabei. Den brieft man vorher extremst!!!
Und ich würde einfach über eine ambulante Geburt nachdenken. Dann bist du da schnell wieder raus und gut ist. Eventuell mit Beleghebamme, wenn es das dort gibt oder eben Geburtshaus oder eben ambulante Geburt im weiter entfernten KH, in dem du zufrieden warst. Eine Garantie gibt es natürlich nie, aber wenn es dann so läuft, dass du doch dort bleiben musst, denkt keiner mehr daran "Mist, wären wir doch nur im KH zu Hause gewesen, dann müssten wir jetzt nicht so viel pendeln!", sondern alle sind einfach froh, dass alles bestmöglich abgelaufen ist und der Papa nimmt den Mehraufwand ohne Nachdenken in Kauf, weil die Situation eben so ist wie sie ist. Es wird ein Baby geboren! Das Wunder, das Tollste, das Schönste auf der Welt. Da ist es einem danach piepegal, ob man 50km von zu Hause ist oder in einem kleinen armen Stall in Bethlehem (oh, ich werde pathetisch, aber ist doch so!).
Es geht nicht um bestmögliche Organisation, sondern um das, wobei man sich gut fühlt.
Ich bin jemand, der oftmals alle Bedenken beiseite schiebt und denkt: "Mir passiert das nicht!" Erleichtert mir meist das Leben, wird mich aber aller Wahrscheinlichkeit nach mal bitterböse auf den Boden der Tatsachen holen. Und ich akzeptiere jeden, der nicht so denkt. Aber wenn man sich schon so viele Gedanken macht und alle Risiken ausschließen will, sollte man sich darüber bewusst sein, dass man nie alles ausschließen kann. Und in deinem Fall würde ich einfach die Abhängigkeitssituation von irgendwelchen Ärzten und Krankenhäusern minimieren statt das eine zu verteufeln und im anderen die Rettung zu sehen. Alles sind nur Menschen! Die stehen nicht morgens auf und denken sich "Mir doch egal, ob was passiert!", die sind sich sicher alle darüber bewusst, dass sie Großes bewirken können, aber auch ganz viel schief laufen kann. Keiner macht's mit Absicht und wenn man Pech hat, kann man im ausgezeichnetsten Krankenhaus Alpträume erleben. Man muss sich immer bewusst sein, dass man in manchen Situationen viel Verwantwortung für das eigene Leben oder auch die seelische Gesundheit abgibt. Inwiefern man das zulässt, ist die eigentliche Frage. Es gibt Situationen, da ist man auf andere Menschen angewiesen und es gibt welche, da kann man sondieren, wem man sich "ausliefert" oder wie man an die Sache rangeht. Eine Geburt ist nämlich so eine Sache.....
Vertraut man sich selbst und auch darauf, dass man im fraglichen Moment auch einer 60-jährigen Hebamme, die von sich und ihren zigtausend erfolgreichen Geburten, einfach auch sagen kann: "Ich weiß trotzdem, dass es Quatsch ist und ich mach jetzt trotzdem das, was ich denke!" oder ob man sich fallen lassen will und dem Gegenüber alles überlässt. Es gibt immer solche und solche Geburtserfahrungen: Die eine kam mit dem Kreißsaaldrachen nicht klar, während die andere mit der offenen Art der jungen Kollegin nicht klarkam, weil man lieber genaue Anweisungen gehabt hätte, undundund