Hallo,
vielleicht kann hier jemand einen Tipp geben.
In der Verwandtschaft ist folgender Fall: Die Mutter ist Ende Juni nach jahrelanger Krebserkrankung verstorben. Jetzt ist der Vater allein mit den beiden Kindern, 9 und 11 Jahre und damit total überfordert.
Er muss ja vollzeit arbeiten, das heißt um halb fünf aufstehen jeden Tag, dann nach der Arbeit den einen Sohn von der Tante (die ihn nach der Schule betreut) abholen, danach den großen Sohn (er geht in eine Ganztagsschule) vom Bus abholen.
Danach noch eventuelle Hausaufgaben machen (wo er auch ziemliche Schwierigkeiten hat, weil er mit Manchen überfordert ist, das hat auch immer die Mutter der Kinder gemacht. Die Jungs sind auch noch nciht so weit, dass sie alles selbstständig ohne Kontrolle machen. Gerade der Große ist auch ein sehr schwacher Schüler, der überall Schwierigkeiten hat...
Dann noch diverse Hobby-Termine, wo er sie hinfahren muss, Musik, Sport usw. Sie wohnen in einem kleinen Dort, dort ist NICHTS, das heißt, dass man die Kinder überall mit dem Auto hinfahren muss, anders gehts nicht.
Abends gehen die Kinder natürlich in dem Alter auch nicht mehr ganz so früh ins Bett, so dass der Vater insgesamt auch zu wenig Schlaf bekommt. Und auch tagsüber kommt er kaum zur Ruhe, hat nie Zeit für sich, ist immer nur in diesem "Hamsterrad". (Man merkt ihm mittlerweile sehr deutlich an, dass er das so nicht mehr lange mitmachen kann, ohne umzukippen, es gab schon ein paar Vorfälle, wo man gemerkt hat, dass er geistig nicht ganz "da" ist. Und mittlerweile sagt er selber, dass er jeden Abend froh ist, den Tag überstanden zu haben.) Er hatte wohl auch noch gar keine Zeit, sich mit dem Tod seiner Frau auseinanderzusetzen...
Ich bin selber am Überlegen, was man da tun kann. In gewissem Maßen (z. B. Nachhilfe) können wir schon helfen, aber bei diesem "Alltagstrott" gehts halt nicht. Wir wohnen auch nicht bei ihnen im Dorf, so dass ich die Kinder betreuen könnte regelmäßig.
Gibt es da irgendwelche Hilfe für solche Fälle? Ich meine, mir ist klar, dass es auch andere Alleinerziehende gibt, die MÜSSEN auch irgendwie zurechtkommen. Aber er SCHAFFT es halt nicht, da hilft es auch nicht, wenn man sagt, er muss es schaffen. Irgendwann kippt er komplett um und dann sind die Kinder ganz alleine. (Man muss auch dazu sagen, dass der Vater immer schon ein Mensch war, dem immer gesagt wurde, was er zu tun hat, lange von seiner Mutter, später von seiner Frau. Er sollte und brauchte keine eigene Meinung haben, man hat einfach über ihn bestimmt. Ich glaube, er hat das auch gebraucht, ist halt ein eher unselbstständiger Mensch. Deswegen ist er jetzt wohl auch heillos überfordert.)
Mir tun alle Beteiligten total Leid und würde mich freuen, wenn jemand einen Tipp hätte, was man da tun kann!
LG
Judit