ich weiß nicht so recht, ob ich hier richtig bin, aber auch nicht, wohin ich mich mit meinem kummer wenden soll.
ich bin von meinem freund in der 11. woche schwanger, natürlich ungeplant. wir sind seit 1 jahr zusammen, ich 21, er 25 jahre alt. ich bin arbeitslos, und habe nicht mal eine ausbildung.
erst dachte ich, ich müsste abtreiben, weil ich, bevor ich geahnt hatte, dass ich schwanger war, alkohol getrunken hatte, und mit schwersten schäden bei meinem baby rechnete, und sagte es meinem freund auch so. er war dann halbwegs erleichtert, ich völlig am ende, da es für mich sofort unser baby war.ich habe in den folgenden tagen dauernd geweint, und war todtraurig, weil ich auch wusste, selbst wenn das baby ok ist, will er es nicht.
ich war dann trotzdem diejenige, die für ihn dasein musste, statt umgekehrt. dann erfuhr ich, dass das mit dem alkohol in einer so frühen phase entweder zum abort, oder zu gar keinen schäden führt, und bereitete meinen freund darauf vor, dass ich mich in diesem fall wahrscheinlich für das baby entscheiden würde.
er war dann wie gelähmt, und starrte ins leere, seufzte.
gewissheit kam dann nach dem besuch bei der fä, als es sicher war, dass ich schwanger war. bei dem ultraschall wurde mir klar, dass ich das baby behalte! ich bin dann trotzdem 2 mal bei pro familia gewesen, die das so aufnahmen, als wüsste ich nicht, wie ich mich entscheiden sollte, obwohl ich nun sagte, dass es eigentlich klar ist.
naja, ich musste ja auch wissen, wie ich mein kind ernähren soll, so ohne job, und wie meine zukuft aussehen könnte, ohne ausbildung mit kind. wie dem auch sei, ich wusste dann, was ich weiterhin an organisatorischem und ämterkram tun musste, und es schien zwar immernoch kompliziert, aber machbar zu sein. ich informierte meinen freund über jeden einzelnen schritt, und nach einer, oder 2 wochen meinte er, er freue sich langsam sogar schon ein bisschen, was mir einen riesen stein vom herzen fallen ließ, und womit ich noch gar nicht gerechnet hatte, da es ihm ja die ganze zeit lieber gewesen wäre, wenn ich abgetrieben hätte.
die nächste zeit schienen wir beide in die situation rein zuwachsen, redeten über das baby, und beschlossen, bald zusammenzuziehen.
dann vor ca 1 woche der schock: ich fragte ihn scherzhaft:" aber du willst doch jetzt nicht mehr, dass das baby weggeht, oder?"worauf er reinhaute:"ich weiß es nicht!" ich fing sofort an, zu heulen. glaubt mal nicht, dass er auf die idee gekommen wäre, mich da,oder am anfang in den arm zu nehmen, oder sonstwie zu trösten. jetzt habe ich vorgestern nochmal das thema angesprochen, und er meinte, es wäre jetzt nicht mehr so. aber das hat er so angestrengt gesagt, als würde er alles sagen, nur, damit ich nicht schon wieder von diesem thema rede. und ich fand es nicht sehr glaubwürdig, wie er es sagte.
ich leide total darunter,dass ich ganz allein schwanger sein muss.
zwar habe ich auch mit freunden geredet, aber die sind leider viel zu unsensibel für dieses thema,haben am anfang mit:"aaaaaaaahhhhhhhh!!!!!!!!!!!!! !", oder"scheiße!" reagiert, oder wiesen mich netterweise darauf hin, dass ich es ja vielleicht verlieren könnte! das hätte ich mir auch sparen können! das zog mich nämlich noch mehr runter, und ein paar so scheiß-reaktionen werde ich mir ja auch noch anhören müssen. außerdem interessiert meine freunde immer vordergründig, was es wird, oder, ob wir schon namen haben, oder sie fragen, wie mein freund klar kommt. dann sagen sie "oh."und das thema, dass ich eine konfliktschwangerschaft austragen muss, ist damit für sie erledigt, und man telefoniert vielleicht 1 mal die woche über für mich irgendwelche belanglose scheiße. man will ja keinem zur last fallen.
außerdem könnten die anderen mir in der beziehung scheißegal sein,die hauptsache ist mein freund, dieses hin und her, dass mir das wieder weggenommen wurde, dass er sich freut, dass ich eigentlich von IHM nette worte bräuchte, da mich meine "berufliche" situation schon mehr als genug belastet. und ich glaube nachdem nunmal nicht, dass er sich angeblich jetzt doch freut, den eindruck macht er auch einfach nicht.
auch sollte ich mich nicht 3 jahre um mein kind kümmern, da man es mit 25 mit einer ausbildung wohl komplett vergessen kann, und das finde ich sehr schlimm, dass ich nach 1 jahr dann schon mein baby von fremden leuten betreuen lassen muss. aber mir bleibt nichts anderes übrig, sonst bin ich für den rest meines lebens hartz 4- empfängerin.ich sehe mich selbst als asoziale, die es nicht besser hingekriegt har, jetzt schon. keiner tröstet mich. mein freund redet immer von den negativen seiten, dass er dann kein geld mehr hätte, und ich merke auch, dass es ihn belastet.
und damit komme ich nicht klar, dass er quasi durch meine entscheidung unglücklich ist.
unsere lebensumstände sind aus finanzieller sicht auch kinderfeindlich, aber das war für mich nie ein grund für eine abtreibung, vor allem, da ich mein baby lieb habe.
klar kann es sein, dass er sein kind annimmt, wenn es dann geboren ist. aber meine jetztige beziehung zum baby in meinem bauch wird dadurch total gestört, sodass ich manchmal fast ersehne, dass es abgeht, obwohl es für mich mit das allerschlimmste wäre, was passieren könnte, und wovor ich eigentlich große angst habe.
das ist meine erste und wahrscheinlich letzte schwangerschaft, und ich habe mir für später immer so sehr ein baby gewünscht. ich wusste, ich werde es lieben, auch, wenn es jemals zu so einer situation kommen sollte. und jetzt kann ich meine ss überhaupt nicht genießen.
wie gesagt, meine freunde muss ich nicht sehen, wenn ich jetzt keine lust auf sie habe, aber mein freund ist mir so wichtig! :TRISTE:
wäre schön, wenn sich vielleicht jemand meldet, der ähnliche erfahrungen gemacht hat, oder gerade durchmacht.
musste mich einfach mal ausheulen.
lg