Hallo ihr Lieben!
Ich entschuldige mich schon mal vorweg für die epische Länge meines Beitrags....
Meiine Kleine ist 11 Monate alt, war ein Wunschmädchen. Wir hatte eine ziemlich unkomplizierte Schwangerschaft und eine gute Geburt. Aber danach wurd's irgendwie... naja....
Die Stillerei wurde mir im KH sehr schwer gemacht. Meine Kleine ist mit 4210g zur Welt gekommen und ich konnte mir gleich anhören, wie schwer es würde, so ein großes Kind mit dem Stillen allein satt zu bekommmen. Jeden Tag fühlte eine Schwester, ob ich endlich den Milcheiinschuss hätte und wog mein Baby, was mir verdeutlichte, wie sie abnahm. Wenn sie abends unruhig war und schrie, wurde mir geraten, ihr den Schnuller zu geben, damit sie sich daran müde saugen konnte, da ich ja nicht zufüttern wollte bis die Milch kam. Niemand hat mir gesagt, dass ich sie so oft wie möglich anlegen sollte. Niemand hat mir geholfen. Ich dachte irgendwie, reicht ja, wenn ich sie anlege, sobald die Milch kommt.
Am Tag vor unsere Entlassung haben sie mich dann so weich gekocht, und ich hab ihr ein Fläschchen gegeben. "Damit sie endlich mal den Bauch voll hat und satt wird", sagte die Schwester damals.Und so ging ich mit einem saugverwirrten, schlecht auf die Brust ansprechenden Kind nach Hause. Ich war völlig überfordert.
Die ersten Tage waren die Hölle, ich hatte Angst davor, dass sie aufwacht und ich sie stillen muss, weil das so schwer war, sie so schlecht trank und es mir so weh tat.
Soviel zu unserem Start. In mühevoller Arbeit haben wir eine tolle Stillbeziehung hinbekommen, die bis heute andauert, allerdings stillen wir heute nur noch zum einschlafen.
Der Babyblues hat mich voll erwischt gehabt, ich hab lange viel geweint und mich abgeschottet. Mein Mäusi war immer ein auf-dem-Arm-Kind. Das heißt, ich hab zuhause lange nicht wirklich was geschafft, weil ich sie kaum weglegen konnte. Ich war ungern bei anderen oder hatte Besuch, weil ich nicht wollte, das jemand sieht, wie unsicher ich im Umgang mit ihr war, und dass ich manchmal einfach nicht schaffte, sie zu beruhigen oder zu unterhalten, so zu bespaßen, dass sie zufrieden war. So zumindest hab ich es empfunden.
Als Mäusi 6 Monate alt war, wurde ihr Papa krank und musste für vier Monate zuhause bleiben. Das hat mir gut getan. Ich war so froh, nicht mehr ständig allein mit ihr zu sein, alles fiel mir leichter. Ich war befreiter und unbeschwerter. Jetzt arbeitet mein Mann seit Anfang Dezember wieder und ich hab manchmal das Gefühl, die Vergangenheit holt mich wieder ein.
Die Zeit zieht sich manchmal unglaublich, wenn ich allein mit meiner Kleinen zuhause bin. ich hab keine Ahnung, wie ich sie bei Laune halten soll. Die Zeit von morgens um 6 bis zu ihrem Mittagsschlaf um 12 türmt sich vor mir auf wie ein unüberwindbarer Berg. Ich bin einfach nicht so kreativ darin, sie zu bespaßen und bespielen wie ihr Papa oder ihre Großeltern. Ich hab immer das Gefühl, sie langweilt sich mit mir allein zuhause. Ich kann das gar nicht so beschreiben wie ich gern würde.
Ich liebe meine kleine Flocke über alles. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas so sehr geliebt wie ich sie liebe, und ich hätte auch nicht gedacht, dass man so sehr lieben kann. Ich möchte so gern alles richtig machen. Ich möchte, dass sie glücklich und zufrieden ist, dass alles für sie leicht ist und sie niemals Angst haben muss oder etwas vermissen muss. Aber wie soll ich das für sie wenigstens ein bisschen hinbekommen, wenn ich es nicht mal schaffe, sie 6 Stunden lang zu beschäftigen ohne dass Langeweile und Unzufriedenheit aufkommen?
Dazu kommt auch noch, dass ich in etwas weniger als vier Wochen wieder arbeiten gehen muss. Ich werde 50% arbeiten und die Vorstellung daran zerreisst mich. Auf der einen Seite möchte ich gern mal wieder raus, ein bisschen Normalität in meinem Leben haben und so. Aber der Gedanke daran, so viel nicht bei meinem Baby zu sein, macht mich ganz übel. Ich muss arbeiten gehen, weil wir das Geld brauchen, aber ich fühle mich dennoch schuldig deswegen.
Worauf wollte ich eigentlich hinaus? Ich frage mich, ob ich depressiv bin. Habe ich mir damals eine Wochenbettdepression eingehandelt und sie verschleppt. Kommt sie jetzt wieder hoch? Oder ist all das vielleicht normal? Oder bin ich einfach nur eine schlechte, überforderte Mutter?