Auch als Akademikerin gehts dir da nicht unbedingt besser...
Tut mir leid, wenn ich da auch eher pessimistisch auftrete. Aber ich habe auch keine besonders guten Erfahrungen gemacht bei der Jobsuche, obwohl ich einen sehr guten Uni-Abschluss unter Regelstudienzeit mit Kind hingelegt habe.
Bei der Jobsuche habe ich auch immer zugesichert, dass die Betreuung meines Sohnes geklärt sei, obwohl dies eigentlich nur durch die Kita der Fall war. Ich habe aber immer von einem stabilen familiären Umfeld gesprochen, dass bei Krankheitsfällen zu keinem Ausfall von mir führen würde. Ich hab zum Glück aber auch einen Partner, der allerdings auch Vollzeit beschäftigt ist.
Ok, ich hatte keine Berufserfahrung und habe einen Studiengang hinter mir, dem eigentlich noch die Promotion folgen müsste. Vielleicht hats daran gelegen, aber von über 30 Bewerbungen hätte ich effektiv nur eine Stelle auf Anhieb bekommen. Die war zwar ganz okay, aber viel zu weit entfernt.
Also ehrlich, ich habe als Mutter definitiv weniger zu geben als noch als kinderlose Frau. Ich kann maximal 40h-Vollzeit arbeiten, mehr als das ist einfach nicht mehr drin. Am Wochenende arbeiten sehe ich als Ausnahme an, kann ich nicht mehr wie selbstverständlich machen. Außerdem ist das Gehalt für mich auch wichtig, es muss schon für uns drei reichen (mein Freund verdient noch nichts). Ich bin auch mal müde morgens, wenn mein Sohn mal wieder die Nacht zum Tag gemacht hat und ich bin auch mal extrem genervt, wenn ich den ganzen Morgen nur Stress mit ihm hatte vor der Arbeit. Generell bin ich einfach nicht mehr bereit, mal eben noch dieunddieunddie Extraaufgabe zu übernehmen, weil ich einfach nicht die Zeit und die Energie dafür habe.
Nun war die Kombi junge Mutter-Naturwissenschaftlerin-Alleinverdiener vielleicht auch denkbar ungünstig und ich bin deshalb so negativ, aber ich würde trotzdem von einer weiteren Qualifizierung erstmal abraten. Ich würde mich erstmal weiter bewerben, es muss ja schließlich nur einmal klappen und schon ist alles gut. Vielleicht kannst du mal ein Bewerbungsseminar besuchen, da lernt man doch einiges, um sich noch besser zu verkaufen. Als Frau neigt man ja doch öfter mal zum Tiefstapeln.
Bei mir hat es auch erst geklappt, als ich meinen Anspruch etwas runtergeschraubt habe und mich schweren Herzens weg von dem Bereich, in den ich eigentlich gehöre, orientiert habe.
Ich wünsche dir alles Gute, ich denke, mit etwas Durchhaltevermögen wirst du bald einen Job finden. Wie gesagt, es muss ja nur einmal klappen.