Ich hatte jetzt eine Spaziergangrunde Zeit nachzudenken...
...und tatsächlich sind mir ein paar Dinge eingefallen.
Beim fernsehen lag ich immer sehr gerne bei meinem Papa auf dem Bauch. Das war immer so schön kuschelig (er hat einen recht großen Bauch :mryellow: )
Mein Papa hatte einen kleinen Raum zum basteln und handwerkeln und ich liebte es ihm dabei zuzusehen.
Eine der ganz wenigen schönen Erinnerungen, die ich mit meiner Mama verbinde, waren unsere Ausflüge in den Britzer Garten. Wir wohnten damals nicht weit weg und waren im Sommer recht häufig dort. Am liebsten auf dem Wasserspielplatz mit den Schleusen :-D.
Mein Opa besuchte uns meistens 1x in Jahr am zweiten Weihnachtsfeiertag. Eine der wenigen Gelegenheiten, wo die ganze Familie abends nicht vor dem Fernseher saß, sondern zusammen Gesellschaftsspiele spielte.
Ein paar Jahre lang besuchte ich 1x die Woche einen Mädchenkreis der evangelischen Kirche. Dort unternahmen wir ganz tolle Sachen: Ausflüge in die Natur, Zelten, Schatzsuchen, Bastelnachmittage, gemeinsam kochen... Alles Dinge, die ich von Zuhause nicht kannte. Auch wenn ich heute mit der Kirche nichts mehr am Hut habe, bin ich sehr dankbar für diese Zeit und denke gerne daran zurück!
Ich war auch ein paar Jahre lang im Faustballverein. Ich war zwar eine lausige Spielerin, aber ich ging trotzdem sehr gerne dort hin, vor allem im Sommer, wenn wir draußen spielten.
Das war es so im wesentlichen, was mir eingefallen ist. Leider ist es so, dass meine Eltern sich wenig Zeit nahmen sich intensiv mit uns Kindern zu beschäftigen. Bei uns gab es keine Gute-Nacht-Geschichten oder sonstige Rituale. Mahlzeiten wurden fast ausschließlich vor dem Fernseher eingenommen. Intensive Gespräche gab es ebenfalls nicht.
Trotzdem empfand ich meine Kindheit nicht als schlimm - höchstens als etwas einsam. Durch meine Schüchternheit fiel es mir auch schwer Freundschaften zu knüpfen und aus meiner Passivität (die mir ja vor allen durch meine Mutter vorgelebt wurde) auszubrechen.
Letztlich ist aus mir trotzdem ein recht fröhlicher und zufriedener Mensch geworden. Allerdings arbeite ich intensiv daran meinen Kindern deutlich mehr Zuwendung und Herzenswärme zu schenken, damit sie später nicht ganz so lange nachdenken müssen, wenn man sie nach ihren schönsten Kindheitserinnerungen fragt.