Die Konflikte gab es immer...
Was ich sehe, und was ich bedenklich finde, das sind solche Schreie a la "Ich bin nach 1945 geboren und schulde der Welt nen Sch...!" ...
Ich schulde niemandem etwas, das sehe ich auch so. Aber trotzdem bin ich mit verantwortlich für das, was passiert. Und wenn ich will, dass sich etwas ändert, dann muss ich bei mir selbst anfangen. Schuld ist eine Illusion für mich, Schuld ist etwas, womit ich mich selbst erleichtern kann, und jemand anderen belaste. Schuld ist eine Erfindung des Menschen, um sein Gewissen zu bereinigen, ein Verantwortung für Situationen abgeben.
Ich habe insofern angefangen, dass es Konzerne gibt, von denen ich nichts mehr kaufe. Ja, ist bisschen anstrengend, weil es bedeutet, sich damit befassen zu müssen, wer wo seine Finger im Spiel hat. Aber finanziell unterstütze ich da nicht mehr.
Nachrichten schaue ich nicht mehr, Zeitung lese ich, ja, aber ich gebe nichts auf einzelne Berichte, sondern versuche mir zu Themen ein Gesamtbild zu verschaffen, indem ich mir weit mehr Infos reinhole als diese Bruchstücke, die uns (manchmal auch noch gefälscht) übermittelt werden. Wir leben in einem Zeitalter, in dem es einfacher denn je ist, sich hunderte verschiedene Sichtweisen zu etwas zu beschaffen und sich somit ein deutlich vielschichtigeres Bild zu machen als wenn man nur eine Zeitung liest oder einen Sender schaut. Es wird gefiltert, es wird zensiert, es wird retuschiert, wohin man schaut. Egal ob es um "perfekte Frauen" geht, oder um Kriegsbilder. Überall wird rumgedoktert und manipuliert, um den Menschen in Angst zu versetzen. Weil Angst das ist, womit man die Menschheit einschränken kann. Ein weit verbreitetes Mittel, um jemanden zum Funktionieren zu bringen.
Die absolute Wahrheit gibt es sowieso nicht, weil eben alles auf unserer Welt immer abhängt davon, wie man die Dinge sieht. Natürlich sieht ein persönlich betroffener Mensch Dinge anders als ein völlig außenstehender. Das heißt aber nicht, dass etwas falsch ist, wie es jemand sieht. Davon sollten wir uns frei machen, andere Meinungen als "falsch" oder "richtig" anzusehen, oder irgendwelche Stempel darauf zu drücken. Da wäre schon viel geholfen. Wir sollten einfach immer einen Platz in unserem Kopf (und Herzen) für andere Menschen frei haben, um sie als wertvoll genug anzusehen, ihre Meinung zumindest zu überdenken, bevor wir "FALSCH!" schreien.
Ja, diese Konflikte bestehen seit Ewigkeiten. Und solange es auf dieser Erde um Macht und Geld geht und nicht um Menschlichkeit und Zusammenhalt, solange werden sie nicht aufhören. Solange immer einer meint, es wäre nicht genug für alle da und um Luxus gestritten wird, wird es kein Ende geben... Fakt ist, unsere Erde hat genug, um uns alle satt zu bekommen... Um unsere Grundbedürfnisse zu stillen, dafür würde es reichen, wenn jeder eben das, was da ist, als genug ansehen könnte. Können aber die meisten nicht, die meisten fühlen sich benachteiligt und vom Leben gebeutelt, wenn sie sich etwas nicht leisten können.
Dinge, über die ich mir Sorgen mache, damit setze ich mich jedenfalls auseinander und ändere auch genau an dieser Stelle etwas bei mir, nicht bei anderen, denn andere kann ich nicht ändern. Aber wenn ich es von Herzen vorlebe, dann fragt vielleicht mal jemand nach, wieso ich das so mache. Und überdenkt seine Haltung von ganz alleine.
Egal, um was auf dieser Welt es geht. Es betrifft uns alle. Und wenn jeder auf einem Gebiet eine Kleinigkeit tun würde, anstatt zu sagen: "Bin ich nicht dort, geht mich nichts an.", dann wäre trotz allem schon unglaublich viel erreicht.