Was macht ihr wenn eure Kinder einfach nicht hören?
Ich bin derzeit mit meinem Latein am Ende. Ich vermute oder hoffe zwar, dass das Verhalten meiner Tochter (sie wird im Mai 5) noch normal ist, aber manchmal habe ich echt Sorge, dass es nicht so ist. Ich habe aber keinen Vergleich in dem Alter.
Sie flippt einfach ständig und immer aus. Meist wegen total banalen Dingen. Bei ihr gibt es nichts zwischen normal antworten und völligem ausflippen/kreischendes weinen. Sie wirkt sofort total fertig mit den Nerven. Und ich habe einfach keine Ahnung wieso. Sie ist insgesamt eher ein emotionaler Mensch, aber es wird alles eher schlimmer als besser.
Heute war es wieder extrem. Z.B. sind wir Fahrrad gefahren. Wir mussten ein Stück auf der Strasse fahren und als ein Auto entgegen kam, sagte der Papa ihr, dass sie auf den kleinen Weg hoch soll. Sie wollte nicht und hat sofort angefangen panisch zu schreien und weinen, man hat sie kilometerweit gehört. In der Situation hat sie dann trotzdem gemacht was sie sollte, da sie durch das Auto Angst hatte. Aber den ganzen Rest des Weges war nur noch Geschrei angesagt und "ihr blöden", "pah, lass micht in Ruhe"...
Genauso plötzlich wie das Theater kommt, genauso plötzlich ist es auch vorbei. Man kommt sich vor wie bei nem Exorzismus und das einfach ständig.
Als ihr Bruder Mittagsschlaf machte, war sie mit dem Papa auf dem Spielplatz. Sie kam kreischend nach Hause, ich habe sie schon auf der Strasse gehört...
Wir haben ein Bällebad und sie weiss wer die Bälle raus macht, muss sie auch später aufräumen. Als es dann soweit waren, waren wir die bösen, weil sie das aufräumen muss.
Eben lief alles wie immer waschen, Zähne putzen, Buch anschauen. Als es soweit war weigerte sie sich völlig. Wieder totales durchdrehen.
Mich stören daran nicht mal die Situationen an sich, die sind, nehme ich an, bei vielen Kindern gleich (als Erwachsener ja eh schwer nachvollziehbar), aber die Intensität ihrer Reaktion ist extrem. Sie ist eigentlich ein sehr sensibles Kind und wir sind auch keine Eltern, die ihr normalerweise keinen Spielraum lassen etc, aber so langsam könnte ich selbst ausflippen und in mir kommt eine Wut...
Sie ist, obwohl sie sensibel ist, schon immer ein sehr willensstarkes Kind. Den Unterschied merkt man auch stark zu ihrem Bruder. Wenn er was nicht möchte, dann kriegt man ihn schneller rum bzw. er "bricht" schneller ein.
Schlimm dabei ist auch, dass sie sich schönes dadurch selbst ruiniert. Sie freute sich z.B. auf einen NAchmittag mit uns und ihrer Freundin ausm Kiga. Doch nach 10 Minuten Spielplatz ist sie wegen nichts einfach ausgeflippt. Das loderte dann immer wieder auf und sie stand in irgend einer Ecke und kreischte alles zusammen. Als sie am Ende ihre Freundin versuchte zu treten und schupsen, habe ich es dann abgebrochen und auf der Heimfahrt war sie wieder völlig normal. Ich war auch etwas geschockt vom treten etc, denn bisher war sie nie der Typ, der physisch (also mit hauen etc ) reagierte. Auf dem Weg nach Hause war sie wieder völlig normal.
Ihr Papa meint sie wäre einfach unterfordert, aber das denke ich nicht.
Sie redet derzeit auch sehr viel mit sich selbst. Sie läuft z.B. neben einem und man hört sie ununterbrochen mit sich reden. Fantasiegeschichten spielt sie da quasi vor ihrem geistigen Auge durch.
Ich weiss nicht, ob jemand versteht was ich meine oder dieses ständige extreme kennt, aber wenn, habt ihr vielleicht einen Tipp für mich? Einen Gedankenanstoß könnte ich gebrauchem. Ich weiss nicht wie wir da wieder raus kommen sollen bzw. wie ich ihr verständich machen kann, dass sie doch erstmal normal (also vorallem weniger hysterisch) mit mir reden kann.
Und zum anderen würde ich gern wissen was ihr macht, wenn eure Kinder einfach absolut nicht hören wollen z.b. in Bezug auf Zähne putzen etc. und wenn sie so einen starken Willen haben, dass alles nix bringt und sozusagen nur noch körperliches zwingen helfen würde?
Lieben Dank schon mal, falls jemand antwortet.
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Ich würde auch alles bis ins kleinste Detail vorher erklären, was gemacht wird. Vor allem bei so Ritualen wie der Abendablauf. Und das jeden Tag.
Hast du dieses Verhalten mal bei der U-Untersuchung angesprochen?
Was ich auf keinen Fall machen würde ist einknicken damit Ruhe ist. Auch wenn es ein Machtkampf vom Feinsten wird, den würde ich gewinnen. Zur Not mit Oropax. Aber mit Schreien käme sie bei mir nicht weiter- nie. Sie will dich damit unter Druck und Zugzwang setzten, lass es an dir abprallen, auch wenn es schwer fällt. Sie ist 5 Jahre alt, da kommen Kinder schon in die Vorschule, hier kann man eine gewisse Reife und Problemlösungskompetenz erwarten und das würde ich ihr auch sagen. Im Gegenzug würde ich auch hervorheben, wenn sie was toll macht, den Tisch decken, ihr Zimmer aufräumen, sich allein anziehen etc.(Kleinigkeiten eben).
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Wahrscheinlich ist sie im Kiga total angepasst und brav..und daheim lasst sie es dann raus...kann das sein?
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Ich kenne ein paar Eltern die, wenn ihr Kind weint und schreit, um erwas durchzusetzen, alles tun, damit das Kind nur endlich damit aufhört. Und mit 5 Jahren wissen diese Kinder ganz genau, wie sie Mama und Papa weichklopfen können.
"Ja, ja, du kriegst doch schon dein Eis, sehr nur endlich ruhig."
"Ich zieh dich doch schon an, psst."
-oder es einfach machen.
"Ich heb es schon selbst auf, lass mal."(oder es einfach machen)
"Gib her, ich halte es ja schon fest."
"Du musst das auch nicht machen, ist ja schon gut."
"Dann mach ich es schnell selbst."
Ich kenne Kinder, die reden gar nicht mehr mit ihren Eltern, die machen einen Grunzlaut, zeigen auf das, was sie haben wollen und Mama bringt, bückt, biegt sich. Und das obwohl Sprechen kein Problem wäre, oder gar ein "Bitte" oder "Danke".
Das sind Mechanismen, die jede Familie an irgendeiner Stelle hat. Automatisierte Abläufe, die einem selbst gar nicht mehr auffallen. Sowas muss man reflektieren, beleuchten, selbst erst mal drauf kommen. Und das ist gar nicht so leicht. Genau wie in einer Liebesbeziehung, in der der Wurm drin ist, und man nicht weiß, wieso.
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Sorry, ich hoffe man kann den Text trotz Fehlern verstehen
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Kannst du deine Antwort nicht finden?
Wahrscheinlich ist sie im Kiga total angepasst und brav..und daheim lasst sie es dann raus...kann das sein?
Ja korrekt. Im Kindergarten ist sie das liebste und angepassteste Kind überhaupt
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Natürlich nicht. Es gibt genügend Konsequenzen und ich bin bestimmt nicht ständig nett und sage ja und amen. Das heisst aber nicht, dass die Probleme nicht existieren.
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Mein Großer war in diesem Alter auch so ein Kandidat. Etwa mit seinem 5. Geburtstag wurde es langsam besser. Mittlerweile ist er 6 und er ist deutlich vernünftiger geworden! Er ist zwar immer noch sehr emotional und bekommt Wuranfälle wegen scheinbaren Nichtigkeiten, aber er schafft es mittlerweile (zumindest manchmal) sich dann von sich aus zurück zu ziehen bzw. seine Wut in moderater Form rauszulassen. Das halte ich für einen sehr wichtigen Schritt! Das Kind darf wütend sein, auch wenn man selbst den Grund nicht versteht! Wichtig ist es, dass ihr es schafft Regeln zu finden, wie deine Tochter ihre Wut rauslassen kann: z.B. sie darf weinen und stampfen und ins Kissen boxen, aber nicht kreischen und anderen wehtun!
Auch noch sehr wichtig ist es, das Selbstbewusstsein des Kindes zu stärken, besonders wenn es so emotional und sensibel ist! Ich würde deine Tochter so viel wie möglich einbeziehen und ihr auch zutrauen eigene Vorschläge zu machen! Wenn das Zähneputzen bei euch oft ein Problem ist, dann spreche sie in einem ruhigen Moment darauf an. Sage ihr, dass du euer Abendritual zur Zeit als sehr laut und anstrengen empfindest und frage sie, ob sie auch möchte, dass es bei euch vor dem schlafen gehen wieder ruhiger und entspannter wird. Frage sie, ob sie eine Idee hat, was ihr anders machen könnt (früher bettfertig machen? Reihenfolge vertauschen?). Und natürlich solltest du ihr noch einmal erklären, weshalb es so wichtig ist die Zähne zu putzen, vieleicht auch mit Hilfe eines Bilderbuchs.
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