Stillen nach Bedarf
Der Ausschnitt stammt aus einem Buch, das ich nur empfehlen kann! Es heißt: "Mein Kind will nicht essen" und ist von dem Kinderazrt Dr. Carlos Gonzales geschrieben.
Ich habs gekauft weil meine Maus nicht so 100 % von der Beikost begeistert ist und grad wenn man viel und gerne gestillt hat (oder immer noch stillt) ist das Buch wirklich sehr hilfreich.
**Muttermilch à la carte. Warum Kinder nicht nach einem regelmäßigen Zeitplan an der Brust trinken.**
//DEr Zeitplan beim Stillen ist ein Mythos. Es gab eine Zeit, da glaubte man, Säuglinge müssten alle 3 Stunden gestillt werden. ODer alle 4 Stunden (und außerdem 10 Minuten an jeder Seite, um den Hohn noch auf die Spitze zu treiben!) Haben Sie sich je gefragt, warum gerade 10 Minuten und nicht 9 oder 11? Offensichtlich handelt es sich um runde Zahlen. Wie ist man bloß darauf gekommen zu glauben, eine "runde" Zahl sei eine "exakte" Zahl?
Selbstverständlich essen wir Erwachsenen nicht alle 4 Stunden 10 Minuten lang von jedem Teller. Wie lange brauchen wir um einen Teller zu leeren? Das hängt selbstverständlich davon ab, wie schnell wir essen. den Kindern geht es genauso: Wenn sie schnell trinken brauchen sie weniger als 10 Minuten, wenn sie langsam trinken brauchen sie mehr Zeit. Wenn wir zu festgelegten Zeiten essen, dann nur deshalb, weil unsere beruflichen Verpflichtungen uns dazu zwingen. An freien Tagen lassen wir diesen gewohnten Zeitplan normalerweise völlig außer Acht, ohne dass dies unserer Gesundheit im Geringsten abträglich wäre. Dennoch gibt es immer noch Leute, die mit unbestimmten Hinweisen auf Disziplin oder Verdauung ihren Glauben vertreten, Säuglinge müssten sich an einen Zeitplan gewöhnen.
Das Essen der Erwachsenen kann warten. Unser VErdauungssystem ermöglicht dies und das Essen wird in der einen Stunde ebenso sein wie in der nächsten. Aber Ihr Kind kann nicht warten. Sein Hungergefühl ist überwältigend, sein Essen verändert sich, wenn sich die Mahlzeit verspätet, denn Muttermilch ist kein totes Nahrungsmittel, sondern ein lebendiger Stoff, der sich ständig in der Entwicklung befindet. Die Fettmenge nimmt im Laufe der Stillmahlzeit stark zu: Zu Beginn der Stillmahlzeit enthält die Milch wenig Fett, zum Schluss bis zu 5-mal so viel.
Die durchschnittliche Fettmenge einer bestimmten Stillmahlzeit hängt von 4 Faktoren ab: Die verringert sich bei größerem Abstand von der vorangegangenen Stillmahlzeit (je länger der Abstand, desto geringer der Fettgehalt) und erhöht sich mit der Fettkonzentration am Ende der vorangegangenen Stillmahlzeit, mit der aufgenommenen Nahrungsmenge bei der vorangegangenen und der gegenwärtigen Stillmahlzeit. Wenn Ihr Kind fettärmere (und infolgedessen kalorienärmere) Milch zu sich nimmt, kann es davon größere Mengen aufnehmen und hat so mehr Proteine, so dass der Säugling, der 50ml an jeder Brust trinkt, nicht das Gleiche zu sich nimmt wie einer, der 100ml an der einzelnen Brust trinkt; und die Ernährung eines Säuglings der alle 2 Stunden 80ml trinkt, ist völlig verschieden von der eines Säuglings, der alle 4 Stunden 160ml trinkt.
Die Kontrolle über die Zusammensetzung der Milch, ist noch immer ein Forschungsobjekt, und das, was wir nicht wissen, ist warscheinlich weit mehr als das, was wir bereits wissen. Zum Beispiel hat man festgestellt, dass die eine Brust normalerweise eiweißhaltigere Milch produziert als die andere. Das könnte reiner Zufall sein, oder vielleicht kann ihr Kind tatsächlich dadurch, dass es aus einer Brust mehr und aus der anderen weniger trinkt, den Proteingehalt seiner Nahrung bestimmen.
Sie glaubten, Ihr KInd äße immer nur das Gleiche? Sie dachten, es sei langweilig, monatelang immernur Milch zu trinken? Nen sehen Sie schon, dass das mit der Muttermilch keineswegs so sit. Ihr Kind hat ein breitgefächertes Speiseangebot zur Auswahl; ihm steht die dünne Suppe ebenso zur Verfügung wie der cremige NAchtisch. Da es nicht sprechen kann, bedient es sich dreier verschiedener Kodes, um sein Menü zu bestellen:
1. Die Menge der Milch, die es bei jeder Stillmahlzeit aufnimmt (d.h. es saugt mehr oder weniger lange und mehr oder weniger kräftig)
2. Die Zeit die zwischen den Stillmahlzeiten vergeht
3. Das Trinken an der einzigen oder an beiden Brüsten.
Es ist genial was Ihr Kind in der Brust bewirkt, um jeden Tag genau das zu erhalten, was es benötigt. Wenn ihr Kind sich nach eigenem ermessen der drei Kodes bedienen kann, ist seine Kontrolle über die Ernährung vollständig und optimal. Das bedeutet Stillen nach BEdarf: Der Säugling entscheidet, wann und wielange er trinkt und ob er an beiden oder nur an einer Brust trinkt.//
http://www.med1.de/Forum/Saeuglinge/345049/
Lg M + Stillkind (10/07)