Ausnahmen finden
Liebe Xurmel,
als Coach und Motivationsexperte habe ich mich intensiv mit dem Thema Jammern beschäftigt. Jeder von uns hat einen kleinen Jammerlappen zwischen den Hirnwindungen und wenn wir ihn nicht selber zähmen, dann nimmt er immer mehr Raum ein. Und das ist genau der Knackpunkt: Wir können ihn nur selber zähmen und sonst niemand anderes.
Nachdem wie du die Lages beschreibst, wird es nichts bringen deiner Schwägerin "ins Gewissen" zu reden. Für sie ist die Welt gerade rabenschwarz, selbst wenn 100 Freundinnen sagen, dass sie nur leicht angegraut ist. Sie ist gerade vollkommen in ihrem Film. Sie konzentriert sich nur auf das Negative.
Hier ein Weg, der aus meiner professionellen Erfahrung hilft, um ihren Blick wieder auf die positiven Aspekte ihre Lebens zu lenken:
Du fragst sie mal, was gerade gut in ihrem Leben läuft und was unbedingt so bleiben soll. Worauf ist sie gerade stolz? Und wenn sie schnell mit "Nichts!" antwortet, frag nach mit den Worten "Angenommen es gäbe doch etwas. Vielleicht nur eine Klitze-Kleinigkleit. Was könnte das sein?" Lass ihr dann Zeit zum Überlegen, selbst wenn sie nochmal "Nichts!" erwiedert, schaust du sie nur freundlich an und sagst nichts. Wirklich nichts. Die Stille musst du dann aushalten. Schon nach kurzem wird sie zögerlich Dinge nennen, die wirklich gerade positiv sind. Und du fragst dann einfach immer wieder freundlich nach, ob es nochetwas gibt, was gut läuft und so bleiben soll.
Du kannst sie auch fragen, wie sie es schafft trotz ihrer Belastung morgens aufzustehen und den Tag zu meistern. Durch diese Frage wird sie über ihre Ressourcen und Fähigkeiten nachdenken und kommt in einen positiven, lösungsorientierten Zustand.
Ich hoffe, du kannst mit meinen Vorschlägen etwas anfangen. Ansonsten frag gerne nach.
Beste Grüße
Mathias