Dem Betreuungsgeld
stehe ich eher negativ gegenüber.
In meinem Freundeskreis gibt es einige, die nicht pünktlich mit dem Auslaufen des Elterngeldes einen Kitaplatz erhalten haben. Da wurde dann notdürftig Betreuungsgeld beantragt, um die Differenz zum Zweiteinkommen zumindest ansatzweise zu decken. Diese Fälle gehen dann in die Statistik mit ein für den Erfolg und die Beliebtheit des Betreuungsgeldes, obwohl es nur eine absolute Notlösung war.
Ich denke mir schon, dass es Situationen gibt, in denen Mütter vom beruflichen Wiedereinstieg abgehalten werden: Etwa wenn sich die Kitasuche als arg schwierig gestaltet oder die benötigten Betreuungszeiten so schlecht abgedeckt sind, dass das Ganze in einem argen Spagat ob des Bringens und Abholens geendet wäre. Da kann ich mir vorstellen, dass manche Mutter entnervt aufgibt und sagt, dass sie sich diesen Stress nicht antut.
Es gibt sicherlich auch Fälle, wo Frau in Teilzeit wiedereinsteigen möchte, aber das Spritgeld und die Kitakosten, kombiniert mit Steuerklasse 5 für Mutti, zu wenig rentabel sind. Das Betreuungsgeld auf der Einkommensseite beim Daheimbleiben tut dann sein übriges und hält die Frau davon ab, wieder beruflich Fuß zu fassen.
Das mag auf kurze Sicht so hinhauen, ich fürchte jedoch, dass so manche Frau den Anschluss in ihrem Arbeitsfeld verpasst. Im Falle einer Trennung vom Mann steht sie ohne Job da und darf dann wieder ganz klein anfangen mit schlechtbezahlten Aushilfsjobs - sie ist ja zu lange raus aus ihrem gelernten Arbeitsumfeld. Die eigene finanzielle Zukunft ist somit aufs Spiel gesetzt.
Politisch korrekter Disclaimer: Selbiges gilt natürlich umgekehrt auch für einen Betreuungsgeld beziehenden Mann ;-)