Viele Veränderungen
Natürlich wird eine Beziehung durch so eine starke Veränderung im Leben auch verändert. Positiv oder negativ, das kann man meiner Meinung nach gar nicht so sagen... es ist eben anders.
Wir sind nicht mehr so "verliebt" wie vorher. Womit ich auf keinen Fall die Gefühle meine, die haben sich nicht wirklich geändert. Aber unser Verhalten ist nicht merh so verliebt. Es ist irgendwie schwer zu beschreiben... Vorher war halt der Partner DER Mittelpunkt und das wichtigste im Leben. Jetzt ist das nicht mehr so. Allerdings ist der andere nicht unwichtiger geworden, es gibt nur eben wen, der noch wichtiger ist. Man hat automatisch gar nicht mehr die Zeit, sich stundenlang verliebt anzusehen weil da ja noch ein Baby ist.
Gelitten hat unsere Beziehung nicht, aber sie ist reifer geworden. Wir haben gemerkt, wie wichtig es ist, dem anderen grenzenlos zu vertrauen. Und dieses Vertrauen steht jetzt viel mehr im Vordergrund. Ich fühle mich meinem Mann viel mehr verbunden als vorher.
Es gibt sicher Momente, da vermisst man die Zeit von früher. Wieder mal spontan die Zweisamkeit genießen können... Einfach Sex haben, wenn man Lust dazu hat... Jetzt ist es meist so, dass dann das Baby gerade wach ist oder der andere nach stundenlangem Rumtragen einfach zu müde ist. Ja, das vermissen wir beide schon. Und darunter kann auch die Beziehung in manchen Momenten etwas leiden. Aber wenn wir unseren Sohn ansehen, dann sind wir so unendlich stolz darauf, was wir GEMEINSAM geschafft haben - das verbindet einen so sehr.
Ich glaube, dass eine gesunde Beziehung unter einem Baby/Kind nicht leidet sondern sich festigt. Wogegen eine kränkelnde Beziehung unter der Belastung leiden wird. Ich denke es ist ähnlich wie bei Alkohol: Alkohol ist ein Stimmungsverstärker. Geht es einem vorher gut, wird die Stimmung durch ihn besser, geht es einem mies, fühlt man sich noch schlechter.