Warum Babysprache sogar wichtig ist
"Auf den Rhythmus des Babys eingehen
Mutter und Vater müssen auf das Blickverhalten ihres Babys Rücksicht nehmen: Wenn der Erwachsene es versteht, auf den Rhythmus des Kindes einzugehen, entsteht ein Wechselspiel. Er lässt dem Kind Zeit, wenn es sich erholt, und wendet sich ihm zu, wenn es aufmerksam ist, erklärt Cierpka. Eigentlich machen Eltern das alles intuitiv richtig.
Sie verwenden vereinfachte, prototypische Verhaltensformen, um sich dem Baby verständlich zu machen, wie etwa Sprechen in Babysprache und Übertreibungen der Mimik. Denn der Blick aus Babyaugen genügt, damit die Mutter ihr Verhalten ändert. Sie lächelt zum Beispiel, öffnet die Augen weit, zieht die Augenbrauen hoch und nickt, während das Baby brabbelt. Das ist eine mimische Übertreibung, genau wie die Babysprache, erklärt Cierpka. Aber so kann das Baby den Gesichtsausdruck und seine Bedeutung besser verstehen.
Babysprache setzt auf Wiederholungen
Auch die vereinfachte Babysprache mit ihren Wiederholungen, den doppelten Lauten wie dada und der steigenden Sprechmelodie ist genau auf das kindliche Ohr und die Aufnahmefähigkeit abgestimmt. Sie passt sich sogar den jeweiligen Bedürfnissen an:
Ist das Baby müde, wird die Sprache der Mutter gedehnter und tiefer. So erfährt das Kleine, dass bestimmte Sprachmelodien zu bestimmten Empfindungen gehören. Und mit kleinen Brabbel-Gesprächen fördern Eltern erste Sprachexperimente.
Zum Beispiel, indem sie die Laute ihres Babys imitieren und dabei leicht abwandeln, etwa in einer anderen Tonlage gaggeln und giggeln. Das spornt das Kleine an, neue Laute zu produzieren, es fühlt sich bestätigt - ein kleiner Dialog entsteht oder, wie die Münchener Psychiaterin Mechthild Papousek es ausdrückt, ein Kreislauf positiver Gegenseitigkeit."
Quelle: familie.de