Typischer Ost-West-Unterschied, oder?
Mich würde kurz interessieren, ob Du in den alten oder neuen Bundesländern aufgewachsen bist. Denn ich denke, die Art und Weise unser frühen Sozialisation hat auch heute noch Auswirkungen. Habe kürzlich folgende Statistik gelesen: Die typische westdeutsche Mutter geht 3 Jahre nach der Geburt in Teilzeit wieder arbeiten. Die durchschnittliche ostdeutsche Mutter geht ein Jahr nach der Geburt oft wieder in Vollzeit arbeiten.
Was sagen denn die für Dich wichtigen Personen (Mann, Freunde, Mutter, ...) dazu? Machen Sie Dir eher ein schlechtes Gewissen oder unterstützen Sie Dich in Deinen Plänen?
Ich denke, das schlechte Gewissen würdest Du nie völlig los werden. Das ist ein ständiger Begleiter arbeitender Mütter.
Allerdings - wenn Du den Job ablehnen würdest, würdest Du es dann eines Tages bereuen und es unbewusst evtl. Deinen Kindern vorwerfen, dass sie Dich damals daran gehindert haben? Oder kommt so eine Chance noch mehrmals und Du könntest noch etwas warten?
Ich selbst habe auch zwei kleine Kinder und bin jeweils nach einem Jahr Elternzeit wieder voll arbeiten gegangen. Wir haben einen sehr guten Kindergarten. Ich habe in die dortigen Erzieher vollstes Vertrauen und sehe sie inzwischen als Erweiterung unserer Familie an. Die Kinder lernen dort weit mehr als ich es ihnen bieten könnte. Außerdem wird es für die Kleinen meist erst nach dem Mittagsschlaf spannend, wenn sie mit ihren kleinen Freunden im Kindergarten frei spielen können. Dabei lernen sie unglaublich viel Sozialkompetenz.
Ich gebe aber zu, dass ich inzwischen - die Kinder sind jetzt älter und werden immer knuffiger - öfter darüber nachdenke, meine Arbeitszeit wieder zu reduzieren, bis sie in die Schule gehen. Es ist so ein wundervolles Alter!
Aber die genannten Arbeitszeiten klingen doch nicht schlecht. Freitags kannst Du Deine Kinder gleich nach dem Mittagsschlaf abholen und dann kannst Du Dich das ganze WE intensiv um sie kümmern, wenn Du magst.
Und wie heißt es so schön: Wichtig ist nicht die Quantität der Stunden, die Du mit Deinen Kindern verbringst, sondern die Qualität, die sog. "Quality-Time".
Alles Gute!