Hallo,
ich bin momentan in einer für mich echt schwierigen Situation. Unser drittes Kind kam am 02.10.17 auf die Welt und ist somit 4 Monate alt. Bisher hat (eigentlich) alles wunderbar geklappt. Ich habe die großen Kinder jeweils ca. 1 Jahr lang gestillt und auch mit dem Kleinen hat das Stillen - bis auf die üblichen Probleme, die ab und zu mal auftreten - super geklappt. Ich hab ihn angelegt, der MSR setzte nach ein paar Sekunden ein, der Kleine trank und war nach 5 Minuten mit beiden Seiten fertig. Tagsüber haben wir so alle 2h gestillt, nachts 1-2 Mal. Er nahm super zu (über 8kg). Nun...vor 2 Wochen fing es an, dass ich plötzlich nachts nicht mehr schlafen konnte. Ich hab es anfänglich auf Sport geschoben, weil ich da mit Schwimmen und Kraftraining (aber nur langsam) wieder angefangen habe. Dann am Wochenende bekam ich tagsüber Herzrasen, Schwindel, Durchfall, Magenschmerzen. Ich hab richtig Angst bekommen. Dann blieb bei der letzten Mahlzeit noch der Milchspendereflex aus und ich konnte wieder nicht schlafen. Dasselbe am Sonntagmorgen, da bin ich dann heulend zusammengebrochen. Also ab in die Notaufnahme, da ich mir ja auch Sorgen um den Kleinen machte. Er war zwar immer wieder an der Brust, aber ich spürte keinen MSR mehr und er nuckelte auch mehr als dass er schluckte. Dort im KH kam ein Psychiater und gab mir stillverträgliche Schlaf- und Beruhigungstabletten und meinte, ich hätte Depressionen. Nächsten Tag war ich bei der Gynäkologin, sie meinte, dass seien Wochenbettdepressionen. Meine Hebamme ist auch der Meinung. Ich fühle mich jedenfalls furchtbar und hab immer wieder solche Anfälle, wo mein Herz rast und ich Angst bekomme. Jetzt hab ich eine Überweisung für eine Psychotherapie wegen Verdacht auf Wochenbettdepressionen. Auf einen Termin warte ich noch. Und als ob das nicht schlimm genug wäre, ist das Stillen gerade eine echte Qual. Der MSR setzt sehr spät - teilweise erst nach 30 Minuten - ein, manchmal auch gar nicht. Mein Kleiner ist geduldig, da hab ich Glück, aber es kostet schon jedesmal Anstrengung, ihn solange an der Brust bei der Stange zu halten. Ich laufe mit ihm herum, lege mich mit ihm ins Bett, massiere meine Brust, versuche mich zu entspannen, abzulenken, vorher anzuwärmen usw. Ich habe alles probiert. Ich weiß, es ist Kopfsache und eigentlich liebe ich das Stillen mit ihm. Aber mir kommt immer öfter der Gedanke abzustillen, weil ich nicht weiß, wie lange ich das noch so aushalte. Jedes Stillen ist so anstrengend und selbst der Versuch, das alles gelassen zu sehen, strengt so an. Und dann noch die schlaflosen Nächte...
Ging es jemanden schon einmal ähnlich? Würdet ihr lieber durchhalten mit dem Stillen oder abstillen? Ich weiß, das kann mir keiner abnehmen, aber ich bin wirklich verzweifelt und kann überhaupt keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Danke fürs "Zuhören".
LG Trini