Hallo liebe Forenianer/innen!
Ich schreibe heute als sorgender Vater und Ehemann und hoffe, dass auch Männer hier schreiben dürfen ;-) Wir haben drei Kinder und waren bisher eigentlich auch mehr oder weniger glücklich. Ich kenne meine Frau seit sieben Jahren und bin seit 2 Jahren mit Ihr verheiratet.
Unsere Kinder sind 6 Jahre, 2 jahre und 3 Monate. Zwischen dem ersten und dem zweiten Kind gab es noch eine Fehlgeburt im dritten Monat. Ich bin 28 und meine Frau 24. Soweit mal zu den Rahmenbedingungen.
Nachdem unser erstes Kind auf die Welt kam, war alles Wunderschön, nichts konnte unser Glück kaputt machen. Kurz darauf wurde meine Frau wieder schwanger und hat das Kind verloren. Schon damals fing sie an sich zu verändern. Aber auch das hatten wir sehr gut bewältigt und verarbeitet, so dass es bald wieder wie früher war. Meine Frau begann wieder zu arbeiten verlor aber kurz vor unserer Hochzeit und der Geburt der zweiten Tochter ihren Job. Als unsere zweite Tochter auf die Welt kam stellte ich schon veränderungen an meiner Frau fest. Die Kinder wurden eigentlich nur mehr wie Patienten im Krankenhaus schnell "abgefertigt" und meine Frau saß fast ausschließlich nur noch vor dem TV oder PC. Erst langsam stellte sich wieder ein "normales" Leben ein. Dennoch wurden die Kinder scheinbar nur noch vor dem TV gesetzt, und meine Frau machte Heimarbeit oder spielte am PC. Der Haushalt wurde nur so nebenbei notdürftig und eher schlecht als recht erledigt. Und seit unser drittes Kind, endlich mein gewünschter Sohn, auf die Welt kam war es dann ganz aus. Meine Frau flüchtete sich nur noch in irgendwelche Onlinespiele, Haushalt beschränkte sich nur noch auf "Schadensbegrenzung" und der kleine wurde kaum in den Arm genommen.
Ich hatte seit längerer Zeit sehr viele Probleme in der Firma und wollte meine Frau nicht mit irgendwelchem Stress zusätzlich belasten, vr allem da ich der meinung bin Arbeit und Privat muss getrennt werden. Leider gelang mir das nicht so wirklich, so dass ich mich in den letzten 6 Monaten immer mehr in den Alkohol flüchtete.
Naja, wie auch immer, vor ca. 4 Wochen hat es dann den großen Knall gegeben. Meine Frau will sich scheiden lassen, da sie im Internet einen anderen kennengelernt hat, will ausziehen u.ä. Die letzten vier Wochen haben wir noch gemeinsam in unserer Wohnung verbracht. Ich habe ihr gezeigt, dass ich mit dem trinken aufgehört habe, dass ich alles drauf und dran setze unsere Familie wieder zu retten. Und ich glaube ich habe dabei alles falsch gemacht. Ich habe mich rund um die Uhr liebevoll um unsere Kinder gezeugt, habe den Haushalt so gut es mir möglich war geschmissen und alles drauf und dran gesetzt unsere Familie zu retten.
Meine Frau stellte aber nur noch auf Stur und dachte nur noch an sich. Alle in unserem Umfeld sind der Meinung, die Kinder sind ihr völlig egal. Sie will die Kinder zwar mitnehmen, aber das ganze ist auf jeden Fall zum Scheitern verurteilt.
Am Montag ist sie dann zu ihren Eltern gezogen. Sie hat mir die Kinder auf meinen Wunsch hin da gelassen und sich seit dem nicht einmal gemeldet. Nichtmal ein anruf wie es den Kindern geht. Den einzigen Kntakt den wir momentan haben ist über meine Schwägerin, mit der ich täglich telfoniere. Von ihr weis ich auch, dass sich meine Frau immer mehr in sich zurückzieht. Gute Ratschläge von aussen blockt sie voll ab. Die Kinder entfremden sich immer mehr von ihr und blühen momentan richtig auf. Jeder Versuch sie dazu zu bewegen an die Kinder zu denken, die Familie zu retten und es mit mir noch einmal zu versuchen wird mit Sturheit, Streit und einem rießen Krach quittiert. Alles was mit mir zu tun hat ist das Böse in Person. Sie lässt auch niemanden mehr an sich ran. Langjährige gute Freunde, Familie, Bekannte, keiner kommt an sie ran. Sie zieht sich immer mehr zurück. Und alles was wir bisher versucht haben endete damit, dass sie alles in die Wege leitet um hier weg zu kommen. Jeder weis, dass sie es alleine nicht schaffen kann, aber sie bestreitet es. Ich habe nun erst mal Angst um meine Kinder, das ist kla, aber ich will auch meine Frau wieder zurück.
Ich habe gestern mal mit meiner Mutter geredet und ihr die gesamte entwicklung Beschrieben. Auch so Symptome wie dass sie wenn sie nicht am PC oder TV saß nur geschlafen hat, egal zu welcher Uhrzeit. Zärtlichkeiten zu mir gab es im letzten Jahr eigentlich gar nicht, und davor auch eher selten. Eigentlich nur das "Ach ist schon wieder der erste Samstag im Monat?" Obwohl ich alles versucht und getan habe. Sie leidet seit zwei Monaten auch an Herzstechen und häufig an Kopfschmerzen. Sie war seit monaten leicht Reizbar und jeder noch so kleiner Funke reichte aus um einen rießen Krach herauf zu beschwören. Sie leidet seit der Trennung auch an Stimmungsschwankungen. In einem Moment geht sie normal mit mir um und es scheint, dass wir auf dem richtigen Weg sind, im nächsten fährt sie mich an und beleidigt mich aufs übelste. Ähnlich verhält sie sich aber auch allen anderen gegenüber. An einem Tag erzählt sie mir, dass sie sich nicht sicher ist ob sie mich noch liebt, am nächsten war ich über die ganzen Jahre ja nur der Samenspender für sie und sie hätte sich schon immer vor mir geekelt.
Ursprünglich dachte ich, es ist wirklich aus, und habe versucht mich damit abzufinden. Aber je länger ich mir das ganze angesehen habe bin ich mehr und mehr davon überzeugt gewesen, dass es eine andere Ursache haben muss. Anfangs bin ich von einer vorgezogenen Mid-Life-Crisis ausgegangen, allerdings meinte eine Freundin gestern, dass es auch sehr wohl eine Wochenbettdepression sein könnte. Leider kenne ich mich mit beidem nicht wirklich aus. Was sagt ihr dazu?
Und vor allem wie bringe ich meine Frau dazu, sich zumindest mal mit einem Arzt oder Psychiater darüber zu unterhalten? Sie nimmt ja keinerlei gut gemeinte Ratschläge mehr an. Und jeder der versucht an sie heran zu treten treibt sie noch mehr zurück. Was kann ich noch machen?
Grüße.