Hallo, ihr Papis auf Zeit!
Zuallererst: Ich habe Fehler gemacht und daraus gelernt!
1. Akt:
Es begann mit der sprichwörtlichen "Pistole auf der Brust". Der gemeinsame Sohnemann war ca. 1/2 Jahr alt, als mir seine Mutter eine Predigt vom Feinsten hielt. Sie wäre mit der Kindsbetreuung und der 85qm Wohnung überfordert. Ich sollte mich mehr in den Haushalt einbringen. Mein Tagesablauf zu dieser Zeit sah so aus:
Morgens (ca. 8.30h):
Aufstehen und "Anschaffen gehen" um alle Rechnungen bezahlen zu können. Aussage ihrerseits: "Hab ich gut geschlafen!".
Abends (ca. 18.00h):
Nach dem "heim"-kommen sofort das Kind auf den Arm bekommen mit den Worten "kümmer dich mal". Sie entschwand danach mit dem Satz "Ich kann nur richtig pennen, wenn das Kind gut versorgt ist". Also habe ich mich gekümmert und meinen Fratz so gegen 21.00h ins Bett gebracht. Danach Laptop angemacht und Klo geputzt (o.ä.) und Studium vorangetrieben bis der Sohnemann sich wieder gemeldet hat. Danach ins Bett.
Nachts:
Meinen Lütten versorgt, wenn er sich gemeldet hat. Meine Weckung erfolgte meistens durch Rippenstoss.
Sex:
War ne schwierige Geburt. Also verhielt ich mich eher zurückhaltend. Aber nach sechs Monaten ohne Sex kuschel mal ohne ne Mordslatte zu kriegen ...
2. Akt:
Meine Diplomarbeit war gerade angemeldet, als mir der Verlust meiner Familie offenbart wurde. Was tun? EIN EINZIGES MAL habe ich ihr gesagt, was ich von ihrer Aktion halte. Danach habe ich nur noch "die Füße still gehalten". Und weiter? Das Studium in der Diplomarbeit abbrechen? Im Kopf hatte ich den Satz: "Papa, du bist ein Looser!". Also weiter gemacht unter Berücksichtigung aller Substanzen, die ruhig stellen. Ergebnis: 1.0 in der Industrie. Endlich Dipl.-Ing.! Freie Jobwahl.
3. Akt.
Heute ist der Stand, dass sich mein damaliges "Füße still halten" voll ausgezahlt hat. Auch wenn ich sie (die KM) damals am liebsten physisch und/oder psychisch verprügelt hätte, war es IMMER eine gute Entscheidung, im Fall von Aggressionen meinerseiter ihr gegenüber den Kontakt kurzzeitig abzubrechen und einfach mal in den Wald zugehen und Bäume zu fällen. Nur tote Bäume, versteht sich.
Die finanziellen Einbußen sind zu verschmerzen, weil ich meinen Süßen jedes Wochenende bei mir habe. Auch wenn der Jetlag manchmal echt krass ist. Im Interesse des gemeinsamen Kindes pflegen seine Mutter und ich eine sachliche, freundliche Konversation. Wir sprechen uns z.B. über Erziehungsfragen ab, damit der Kleene nicht unnötig verwirrt wird.
Frauen:
Meinen Hass auf Frauen habe ich "Gott" sei Dank endlich überwunden. Aber: Frauen ohne Kind nehme ich nicht mehr für voll, weil diesen eine wichtige Erfahrung (Geburt, Kind) fehlt. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass die Fragen "Findest du mich zu dick?" und "Glaubst du, ich werde eine gute Mutter sein?" im Fehlerpotenzial der Antwort gleichzustellen sind. Wenn ich glauben will, gehe ich in die Kirche.
Meine nächste Liebe muss kein Model sein. Sie muss auch nicht meinen IQ haben.
ABER SIE MUSS MUTTER SEIN !!!
Gruss
Lars