Hallo,
also als normal oder "ist halt bei Männern so" würde ich das definitiv nicht sehen. Schließlich handelt es sich bei dem Kind nicht um ein fremdes oder dein Kind, sondern um EUER Kind. Deins so wie seins. Ich kenne das auch aus meiner Familie so gar nicht. Mein Vater war immer für uns als Kinder da: ins Bett bringen, tröstende Schulter, Windeln wechseln, kuscheln, toben, lachen, zusammen baden... einfach das komplette Programm. Er hat sich gefreut, wenn wir im Bilder gemalt oder etwas gebastelt haben. Wir haben uns gefreut, dass unsere Bilder bei ihm auf der Arbeit an der Wand hingen, wenn wir ihn besucht haben, worüber er sich gefreut hat. Bis heute ist kein Kind vor ihm sicher, auch das Baby meiner besten Freundin hatte er gleich auf dem Arm und als meine Tochter auf die Welt gekommen ist (sie ist jetzt 2 1/2) war er der erste, der sie neben meinem Mann und mir (und den Ärzten) auf dem Arm hatte.
Nur streiten kann man nicht so gut mit ihm, weil er irgendwie konfliktscheu ist.
Aber mit diesem Bild eines Vaters bin ich aufgewachsen. Und mein Mann steht dem in nichts nach. Beim zu Bett bringen wechseln wir uns ab, er nimmt die Kleine oft in den Arm oder auf den Schoß, ließt ihr vor, tröstet, kuschelt sich zum Mittagsschlaf mit ihr auf das Sofa, spielt mit ihr (nur kein "einkaufen" weil er sich nicht in den Kaufmannsladen gefaltet bekommt mit seinen 1,95 m), geht mit ihr einkaufen, tobt mit ihr, geht zu Arztterminen... Das Babyschwimmen nehmen wir auch zu dritt wahr.
Gibt Sachen, die er nicht so gerne macht, aber das haben wir doch alle. Er geht zum Beispiel nicht so gerne auf den Spielplatz, aber das ist auch ok. Wenn es sein muss macht er auch das.
Und er hat gleich von Anfang an Verantwortung übernommen (sie beim Spaziergang getragen, zu U-Untersuchungen gegangen, Windeln...) Wir haben uns die Elternzeit geteilt und er war nach meinem Mutterschutz zwei Tage die Woche komplett alleine mit ihr zu Hause, da wir beide Teilzeit gearbeitet haben. Da hat er ihr auch abgepumpte Muttermilch mit dem Fläschchen gegeben und alles was zu der Betreuung dazu gehört.
Mein Schwiegervater konnte mit der Kleinen am Anfang wohl am wenigsten anfangen. Er hat sich immer gefreut sie zu sehen und hat ganz begeistert von ihr erzählt. Aber im Umgang hatte man immer das Gefühl, dass er am glücklichsten ist, wenn er sie liebevoll beobachten kann. Er hatte irgendwie Angst etwas kaputt zu machen.
Die beiden Onkel sind auch ganz wilde Bespaßer und freuen sich immer die Kleine zu sehen. Gerade mein Bruder ist total verliebt. Das merkt man jedes mal.
Also nein, ich kenne das von Männern ganz anders und das auch außerhalb der Familie aus dem Freundeskreis. Oft sind sie nicht ganz so sicher im Umgang, weil sie mehr arbeiten, aber doch ganz verliebt in ihre Kinder.
Jetzt bin ich wieder schwanger und auch da wird es wieder genauso laufen.
Übernimmt dein Mann die Kleine denn nie? War er denn mal zuständig für Windeln, Arzt, zu Bett bringen, Bespaßen am Tag...
Hoffe das sich da bei euch etwas ändert, was soll die Kleine denn sonst für ein Bild von Männern bekommen???
Viele Grüße
Katha